Liebe Teilnehmende und Veranstaltende,
Immer mehr Anbietende von Vielfaltsveranstaltungen weisen auf ein Awareness Konzept hin. Sie möchten damit vermeiden, dass es im Rahmen von Aktionen zu Vorfällen von Hetereo-Cis-Sexismus, Rassismus, Ableismus, Antisemitismus, Antiziganismus, Klassismus oder anderer Formen von Diskriminierung kommt. Sie wollen, dass die Veranstaltungen für alle sicher sind und sich alle wohl fühlen können. Um die Veranstaltung so diskriminierungssensibel wie möglich zu gestalten, lohnt es sich, bei den Veranstaltenden nachzufragen, ob es ein Awareness Konzept gibt und dieses durchzulesen.
Was ist ein Awareness Konzept
Awareness (Achtsamkeit) verfolgt den Ansatz, dass Menschen sich respektvoll und selbstreflektiert verhalten, um Räume zu schaffen, in denen alle vor diskriminierendem Verhalten geschützt sind. Das Awareness Konzept von diversitätsorientierten Angeboten toleriert entsprechend keine Formen von Gewalt, Diskriminierung und Grenzverletzungen, stellt sich entschieden dagegen und zeigt Betroffenen Handlungsmöglichkeiten auf.
Absolut nicht geduldet werden z.B. Handlungen und Haltungen von:
- Alle Formen von Rassismus und ethno-religiösem Rassismus
- Alle Formen von Hetero-Cis-Sexismus und Trans*feindlichkeit
- Alle Formen von Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit
- Alle Formen von diskriminierende Verschwörungstheorien
- Alle Formen von Antisemitismus, Antiziganismus, Antimuslimischer Rassismus
- Alle Formen von Ableismus und Audismus
- Alle Formen von Altersdiskriminierung
- Alle Formen von Homo-/ Queerfeindlichkeit
- Alle Formen von Lookismus und Bodyismus
- Sowie alle Formen von Klassismus
Dazu gehören u.a. Mikroaggressionen, Beleidigungen, abwertende Formulierungen, diskriminierende Zuschreibungen, Sachbeschädigung, körperliche und psychische Übergriffe. Ein Awareness Konzept gilt oft auch für die online Kommunikationskanäle der Veranstaltenden und Organisator*innen.
Teilnehmende, die dem Awareness Konzept zuwider handeln, können von den Organisator*innen mit Verweis auf ihr Awareness Konzept der Veranstaltung verwiesen werden, um die Sicherheit des Ortes und der übrigen Teilnehmenden zu gewährleisten (§ 903 Satz 1 i.V.m. § 1004 BGB). Die Veranstaltenden behalten sich dann das Recht vor, weitere rechtliche Schritte einzuleiten.
Falls Sie von grenzüberschreitendem Verhalten betroffen sind und unterstützt werden wollen, wenden Sie sich bitte direkt an die veranstaltende Organisation oder eine der folgenden Anlaufstellen:
110 – Polizeinotruf in Notfällen
Regionale Anlaufstellen
adi.hn – Antidiskriminierungsstelle Heilbronn
Die adi.hn versteht sich als Dienstleister:in für alle Einwohner:innen in der Region Heilbronn. Neben einer regionalen Öffentlichkeitsarbeit und Sensibilisierung zum Thema Antidiskriminierungsarbeit, unterstützt sie auch Einzelpersonen mit Beratungsangeboten, Gruppen mit Qualifizierungs- und Empowermentangeboten und Institutionen in der Vernetzungsarbeit und Diversitätsorientierung.
Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn e.V. – Schützenstraße 16 – 74072 Heilbronn
Kontakt: 07131 / 2718777 oder adi@skjr-hn.de
Regionales Demokratiezentrum Heilbronn
Regionale Beratungsstelle kompetent vor Ort. Gegen Rechtsextremismus
Das Angebot der Beratungsstelle richtet sich an all diejenigen, die mit extrem rechten Vorkommnissen oder Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit konfrontiert sind und sich für eine menschenrechtsorientierte Demokratie einsetzen wollen, insbesondere Fachkräfte, Lehrkräfte, Vereine und Verbände, zivilgesellschaftliche Initiativen, Eltern und Einzelpersonen.
Stadt- und Kreisjugendring Heilbronn e.V. – Schützenstraße 16 – 74072 Heilbronn
Kontakt: 07131 / 2718777 oder
Überregionale Anlaufstellen
Ofek – Beratungsstelle bei antisemitischen Vorfällen
OFEK e.V. ist die Fachberatungsstelle, die auf Antisemitismus und Community-basierte Beratung spezialisiert ist. OFEK berät, begleitet und unterstützt Betroffene, ihre Angehörigen sowie Zeug:innen antisemitischer Vorfälle und Gewalttaten.
Kontakt: 0800-664-5268 oder kontakt@ofek-beratung.de
Meldestelle #Antisemitismus Baden-Württemberg
Die Meldestelle #Antisemitismus dokumentiert antisemitistische Vorfälle im Land, stellt präventive Angebote zur Verfügung und vermittelt Beratung.
Online-Meldeformular: www.demokratievorort.de/meldestelle-antisemitismus/
Meldestelle Respect Baden-Württemberg
Bei einem Verstoß gegen deutsches Recht beantragt respect! beim Netzwerkbetreiber die Löschung des Beitrags. Verfasser:innen von Volksverhetzung werden angezeigt.
Bei Posts und Hasskommentaren Link kopieren, Screenshot erstellen und über www.meldestelle-respect.de einreichen.
LEUCHTLINIE – Beratung für Betroffene von von rechter Gewalt in Baden-Württemberg
LEUCHTLINIE steht allen Menschen in Baden-Württemberg als direkte Hilfs- und Anlaufstelle zur Seite, die von rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt (Übergriffe auf die eigene Person durch Gewalttaten, Bedrohung, Beleidigung und Verleumdung, Pöbeleien oder wirtschaftliche Schädigung, etc.) betroffen oder Zeuge einer solchen Tat sind.
Kontakt: 0711 – 888 999 30 oder info@leuchtlinie.de