Rassismus gibt es in Deutschland! Rassismus ist weit verbreitet! Die meisten Menschen lernen Rassismus ohne sich dessen bewusst zu sein.

Rassismus ist eine Lehre, die Menschen bewertet und eine machtvolle Reihenfolge erstellt. Wer in welcher Machtposition sein darf, entscheiden biologische Merkmale wie Hautfarbe oder Haarstruktur als äußere Merkmale. Diese äußeren Merkmale stehen symptomatisch für Intelligenz, Leistungsfähigkeit oder Zivilisation. Diese von Menschen geschaffene Unterscheidung ordnet Menschen, Gruppen und Gesellschaften: Auf der einen Seite finden sich solche, die als „überlegen“ und infolgedessen als herrschende „Norm“ gelten. Sie haben genießen Privilegien und haben Zugänge zu Entscheidungsprozessen. Auf der anderen Seite finden sich Menschen, Gruppen und Gesellschaften, die als „unterlegen“ dargestellt werden und als „die Anderen“ gelten.

Das System Rassismus schafft eine Ungleichverteilung von Ressourcen: Zugang zu Geld, zu Bildung, zu Arbeit, zu Rohstoffen, zu Fortschritt uvm.. Diese Ungleichverteilung beeinflusst alle Situationen im Leben. Sowohl positiv für jene, die als „überlegen“ gelten als auch negativ für jene, die als „anders“ markiert wurden.

Rassismus hat eine jahrhundertealte Geschichte, die tief in unserem kulturellen Gedächtnis verankert ist. Wir lernen diese Lehre von Kleinauf. Und es lenkt unsere Wahrnehmung, unsere Deutung und unsere Verarbeitung von sozialen Informationen. Rassismus als System besteht aus alltäglichen Wahrnehmungsfiltern. Diese Filter bestimmen, wie wir Situationen bewerten, wie wir auf zwischenmenschlicher Ebene agieren oder wo wir uns zugehörig fühlen.

Wenn wir diese Filter kennen, können wir sie aktiv umgehen und unsere Gesellschaft auf neue Weise wahrnehmen.